22.04.2014

Tour um den Tegernsee

Traumtag am Tegernsee
Rund 20 Kilometer sind bei der Umrundung des Tegernsees zu gehen oder abzustrampeln. Etwa die Hälfte der Strecke verläuft notgedrungen parallel zu gut befahrenen Straßen. Das ist nicht gerade der pure Wandergenuss, deshalb empfehle ich die Umrundung nur als Fahrradtour. Die lässt trotz Autoflut und exzessiver Bebauung noch erahnen, warum der Tegernsee schon lange vor anderen Regionen zu einer Hochburg des Fremdenverkehrs wurde. Zugleich macht diese Tour aber auch deutlich, wie akut gefährdet dieses Juwel durch hemmungslose Bauspekulation ist.

Der Rundweg ist durchgängig beschildert. Allerdings sind die Schilder recht klein und können so an unübersichtlichen Stellen leicht übersehen werden (z.B. Abzweig an der Spielbank in Bad Wiessee oder Durchfahrt in Rottach).

In Bad Wiessee und Rottach-Egern wird der Rundweg teilweise über Ortsstraßen mit relativ geringem Autoverkehr geführt. Etwas verzwickt ist die Durchfahrt in Rottach, dabei muss die verkehrsreiche B307 gleich zweimal kurz hinereinander gequert werden. (Kinder sollten in diesem Bereich nicht alleine voraus fahren!) In Tegernsee empfiehlt es sich, zwischen Rathaus und Luitpoldanlage (Cafe Kreuzkam) nicht durch die enge und stark befahrene Hauptstraße zu fahren, sondern das Rad über den aussichtsreichen und sehr schön angelegten Holzsteg am und über den See zu schieben (insgesamt ca. 300 Meter).

Als Ausgangspunkt eignet sich Gmund, das auch sehr gut mit der Bahn erreichbar ist. Empfehlenswert ist die Umrundung gegen den Uhrzeigersinn, denn dann fährt man immer in der Sonne, so sie scheint.

Entdeckungen am Wegesrand

Auf der Rundfahrt gibt es Überraschendes zu entdecken. Zum Beispiel eine stille Bucht bei Bad Wiessee (rechts im Bild) oder die "Popperwiese" an der Mündung der Weissach im OT Egern. Ein Strandbad mit Liegewiese, Strandkiosk und - vor allem - Sandstrand! Alles "for free".

Es finden sich auch wunderbare Rastplätze. So locken in Bad Wiessee, dort, wo der Radweg wieder an den See führt, bequeme Relaxliegen und ein Wassertretpfad. Und in Rottach-Egern locken viele Ruhebänke direkt am See - zum Baden, Wassertreten, Schauen...

 Geld, Adel, Adabeis

... gibt es natürlich auch am "Lago di Bonzo". Ausladende Villen, aufgestylte Wichtigs, Edelshops und Protzkarossen. Und heftig umstrittene Bauprojekte und Spekulationsobjekte. Wie das historische, herrlich gelegene Gut Kaltenbrunn - oder der klotzige Neubau des Seehotel Überfahrt.
(Mehr: Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal )
Einkehrschwung und Sonnenplätze

Wo ein Kloster ist, darf in Bayern ein Bräustüberl nicht fehlen. Das im Kloster Tegernsee ist legendär. Zu recht. Das Bier ist exzellent und hat neuerdings sogar im Münchner Nachtleben Kultstatus erreicht. Und die Küche ist so, wie sie in einem Klosterstüberl sein soll. Für die geistige Einkehr lohnt ein Besuch der Klosterkirche  St. Quirinus.

Wer mit Bier und bayerischer Küche nichts anfangen kann, der geht 200 Meter zur 
CafeBar Seehaus. Spanische Schmankerl, 
Traumplatzerl am See
leckere Kuchen - und unter den Füßen plätschert der See. Ein Geheimtipp, den man gar nicht weitergeben mag. Damit auf der Terrasse auch noch ein Platzerl frei ist, wenn man selber kommt.

Beim klobigen Hotel Überfahrt steht eine kleine Hütte direkt am See. Es lohnt sich, in die Eisen zu steigen. Denn das Innere birgt einen Verkaufsraum samt Kaffee-Ausschank der Confisierie Hagn mit ihren leckeren Magentratzerln!